Sonntag, 9. April 2017

Vier Bücher für ... Berlin.

Beginnen möchte ich diesen Beitrag mit einer Entschuldigung: Hamburg! Ich liebe dich gar sehr. Du musst nicht eifersüchtig sein! Aber in letzter Zeit neige ich dazu, Bücher, die in Berlin spielen, zu lesen. Vielleicht liegt das am Ausflug im Januar, als die Reise-Breze in Berlin war. Vielleicht ist aber auch einfach nur das Hipster-Berlin unauffällig in den Buchmarkt gewandert. Oder so ähnlich. Auf jeden Fall schmälert diese Berlin-Omnipräsenz auf keinen Fall meine Liebe zu Hamburg. Im Gegenteil. Jetzt hab ich den Drang, eine ähnliche Liste für Hamburg zu erstellen. Vor dem bald anstehenden Urlaub in meiner liebsten Hanse-Stadt kommt da also sicherlich noch was.

Nun aber widmen wir uns Berlin. Einmal alt, einmal kurz, zweimal prekäres Milieu, mit und ohne Berliner Schnauze. Dialekt-Nachahmungen lasse ich nun sein, deswegen hier direkt nun zum Lesen und als Anknüpfungspunkt für eigene Ideen nutzbar: 



Ellbogen von Fatma Aydemir
Es war mal wieder Lesungszeit und so strömte ATM zur Buchhandlung Lehmkuhl, um Fatma Aydemir zu hören. Während der Lesung war ich mir kurzzeitig nicht sicher, ob ich das Buch wirklich lesen mag, gekauft wurde es trotzdem und 270 Seiten später kann ich sagen: Ein großartiges Debüt, welches ein sonst unsichtbares Thema im deutschen Buchmarkt thematisiert. Aber Vorsicht! Keine U-Bahn-Lektüre!  
Originalausgabe - Erschienen im Hanser Verlag - 2017
Sonne und Beton von Felix Lobrecht
Ich hatte schon von meiner Schwärmerei für Felix Lobrecht erzählt. Nach "Ellbogen" habe ich dann direkt mit "Sonne und Beton" angefangen, um im Berliner Milieu zu bleiben. Die ersten 80 Seiten haben mir schon sehr gut gefallen, auch wenn es sprachlich schon einen Ticken anstrengender ist als "Ellbogen".
Originalausgabe - Erschienen bei Ullstein Fünf - 2017

180 Grad Meer von Sarah Kuttner.
Wieso, weshalb, warum ich "180 Grad Meer" als das beste Kuttner-Buch bezeichnen würde, kann man hier nachlesen. Auch wenn das Buch nur am Anfang in Berlin spielt, spiegelt es doch dieses gewisse Berlin-Flair wider, welches wir Nicht-Berliner mit der Hauptstadt verbinden. Und dann gehts zum Meer, da kann Berlin dann halt leider nicht mehr mithalten, aber gut. 
Originalausgabe - Erschienen im S. FISCHER Verlag - 2016
Berlin Alexanderplatz
Mit dem Titel hat bestimmt niemand gerechnet. Ich selbst auch nicht. Gemeinerweise habe ich das Buch zwar vor einigen Jahre schon einmal begonnen, es aber aus Zeitgründen abgebrochen. Immer kommt einem was dazwischen. Doch der sehr eigenwillige Stil, die Verlierergeschichte des Franz Biberkopfs und das Berlin der Zwanziger Jahre sorgen dafür, dass "Berlin Alexanderplatz" sehr weit oben auf meiner "Lies das endlich mal weiter!"-Liste steht. 
Originalausgabe - Erschienen bei FISCHER Klassiker - 2008

2 Kommentare:

Marius hat gesagt…

Ich kann übrigens als modernen Berlin-Roman auch "Großer Bruder Zorn" von Johannes Ehrmann sehr empfehlen. Prekäres Berliner Milieu, sprachlich sehr packend eingefangen!

Svenja hat gesagt…

Hach, Franz Biberkopfs Geschichte hat mich in der Schule zuerst in den Wahnsinn getrieben, aber als ich den Roman das zweite Mal gelesen habe, fand ich den eigenwilligen Stil richtig klasse! Ich finde, dass Alfred Döblin einen zeitlosen Klassiker geschaffen hat, den jeder mal gelesen haben muss.
Liebe Grüße
Svenja (www.pantaubooks.wordpress.com)